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Die Taube

Die Taube ist eine wichtige Figur in dem Velayetname von Hacı Bektaş Veli. Neben der Bedeutung der Änderung des prominenten Bildes im Velayetname ist auch die Vorliebe von Hacı Bektaş Veli, in Form einer Taube zu erscheinen, ein Thema, das hervorgehoben werden sollte.
Es ist durchaus bedeutsam, dass Hacı Bektaş Veli, der im Buch Velayetname beschrieben wird, nach Abschluss seiner Erziehung und Ausbildung in der Derwisch-Loge von Hodscha Ahmed Yassawî sein Nasîb und seine Reliquien von Lokman Perende nahm und in das Land Rum (Anatolien) in Form einer Taube kam, die heute das Symbol des Friedens ist, in der kriegerischen und unruhigen Umgebung jener Zeit. Obwohl in der Velâynamah gezeigt wird, dass Hacı Bektaş Velî die Reliquien von Hodscha Ahmed Yesevî erhalten hat und dass Hacı Bektaş Velî sein Zeitgenosse war, liegt in Wirklichkeit ein Unterschied von etwa einem Jahrhundert zwischen dem Leben der beiden. Diese Beziehung ist nur eine geistige. In diesem Sinne war Ahmad Yassawî der geistige Mentor von Hacı Bektaş Velî. Als Hacı Bektaş Velî in Gestalt einer Taube, dem Symbol des Friedens und der Unterdrückten, nach Anatolien kam, nahm er die Gestalt eines Falken, des Raubvogels, an und sprach Hacı Doğrul, der ihn jagen wollte, wie folgt an: „O Doğrul! Ein Soldat begegnet einem Soldaten nicht auf diese Weise! Ihr seid als Unterdrücker verkleidet zu uns gekommen, wir sind als Unterdrückte verkleidet zu euch gekommen. Hätten wir ein Wesen gefunden, das mehr unterdrückt ist als die Taube, wären wir in ihrer Gestalt gekommen“ (…) Ja, Hacı Bektaş Velî, der in Gestalt einer Taube nach Anatolien kam, in der Gestalt des Unterdrückten, stellte sich auf die Seite des unterdrückten, armen anatolischen Volkes und diente eine Zeit lang in Amasya bei Baba İlyas und Baba İshak, später ließ er sich in Sulucakarahöyük, dem heutigen Hacıbektaş-Bezirk, nieder. Hier verbreitete er den anatolischen alevitisch-bektaschischen Glauben und die Lebensphilosophie, die eine Synthese aus den Lebensweisen, dem Glauben und den kulturellen Werten der anatolischen Völker darstellt.

Quellen- & Literaturverezeichnis

Ahmet Yılmaz Soyyer, Hünkâr Ansiklopedik Bektaşîlik Sözlüğü, Post Yayın, 1. Baskı, Istanbul, 2019 S. 193

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Aktualisiert am 18. Dezember 2024

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